In einem spannenden Verbandsligaspiel mit schnellem Tempo und einem guten Niveau verpasste der TB Höntrop die ganz große Überraschung und unterlag dem Topfavoriten der Liga SG Paderborn am Ende knapp mit 2:3-Satzen.
Dabei sah sich Trainer Eusterfeldhaus im dritten Spiel in Folge mit einem dezimierten Kader konfrontiert, so dass die zuletzt gut aufgelegte Laura Struzyna die freie Mittelposition einnahm und Maike Werdecker dafür von der Diagonalen nach Außen wechselte.
Obwohl Höntrop vor den guten Aufschlägen gewarnt war gingen gleich die ersten fünf Annahmen in so ziemlich alle Richtungen, außer zur Zuspielerin. 0:5 gegen einen Gegner, der für sich den Aufstieg als einziges Ziel ausgegeben hat und der mittelfristig in die Regional- oder 2.Liga aufsteigen will. Aber der Turnbund kann kämpfen und kam immer besser ins Spiel, bis er beim 24:24 sogar ausgleichen konnte. Zwar ging der Satz mit 24:26 verloren, war das Team war im Spiel angekommen.
Im folgenden Satz konnte das Team mit zwei guten Aufschlagserien von 9:10 auf 14:10 und von 14:12 auf 17:12 den Grundstein zum 25:21 und damit dem Satzausgleich legen. Hier profitierte der Gastgeber allerdings von insgesamt neun Fehlern im Paderborner Angriff und einem guten eigenen Block.
Völlig an den Höntroperinnen vorbei lief dann der 3.Satz, der beim 12:4 schon fast entschieden war. Trainer Eusterfeldhaus wechselte durch und siehe da die neuen Spielerinnen brachten noch mal frischen Wind und einigen Ehrgeiz mit. Zwar ging der Satz klar mit 19:25 verloren, aber das Team war wieder drin in der Partie.
Der Coach stellte um und setzte Nachwuchsspielerin Fatbahrde Ramabaja auf der Mitte ein, Laura Struzyna wechselte auf ihren angestammte Position nach Außen und Maike Werdecker auf die Diagonalposition. Dies zahlte sich aus, denn plötzlich konnte der Turnbund auch im Angriff punkten. Sandra Mannebach zog das Spiel weit auseinander und die beiden Angreiferinnen konnten zusammen elfmal punkten. Mit dem 25:22 hatte das Team den Entscheidungssatz erreicht.
Nach vorsichtigem beginn konnte sich der TBH dann mit dem Seitenwechsel erstmals leicht absetzen 8:6. Über 9:6, 12:9 und 13:10 war die Sensation gegen das Team, das bislang nicht einmal einen Satz abgegeben hatte plötzlich für alle in der Halle greifbar. Nur Höntrop griff nicht zu, sondern zögerte angesichts dieser Chance. Eine verschlagene Aufgabe, zwei gut vorbereite Angriffe landeten von den im 4.Satz so souverän agierenden Angreiferinnen im Netz, dazu die beste gegnerische Aufschlägerin am Ball und am Ende setzte sich die SG noch mit 13:15 durch.
Trainer Eusterfeldhaus: Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, wir können gegen diese, für Verbandsligaverhältnisse bärenstarke, Mannschaft mithalten und sogar Sätze gewinnen, dann hätte ich sicher den Kopf geschüttelt. Zwar haben wir dem für mich absolut klaren Meisterschaftsfavoriten die ersten beiden Sätze der Saison abgenommen, aber wenn man 13:10 im Tie-Break führt tut so eine Niederlage ganz schön weh. Zumal dem Team mit der 1,90m großen Tochter des engagierten Trainers eine erfahrene Zweitligaspielerin diesmal nicht zur Verfügung stand. €œ
Für den Turnbund wird damit der November zur echten Reifeprüfung in der Verbandsliga werden. Denn mit dem TV Salchendorf (13.11. auswärts), TV Hörde (20.11. zu Hause) und dem EVC Massen (27.11. auswärts) stehen drei Gegner auf dem Programm gegen die nach zuletzt drei Niederlagen in Ffolge der eine oder andere Sieg her muss, will man die Klasse nicht vorzeitig abschreiben. Aber auf die heute gezeigte Leistung kann aufgebaut werden, zumal dann voraussichtlich wieder der komplette Kader zur Verfügung steht.
